Beim dritten Anlauf erfolgreich im Ziel
Der Müllheimer Kurt Schneider gehört zu den 50 Prozent, die das Rennen durch die Wüste beendet haben.
Der Müllheimer Kurt Schneider unterwegs mit seinem Mountainbike 50 Kilometer vor dem Ziel in der Wüste von Namibia. Bild: zVg
Der Müllheimer Kurt Schneider gehört zu den 50 Prozent, die das Rennen durch die Wüste beendet haben.
Mountainbike Nach einem fünfzehneinhalbstündigen Flug und einer Zwischenlandung in Adis Abeba landete der Airbus A 350 der Ethiopian Airlines am ersten Tag des Dezembers in Windhoek. Unter den Passagieren, die das Flugzeug über die Treppe verlassen und die mit einer ungewohnten Wärme von 35 Grad empfangen wurden, befindet sich auch der 62-jährige pensionierte Grenzwächter Kurt Schneider aus Müllheim, im Gepäck sein Bike der Marke «Bixs», ein Schweizer Produkt aus Sursee. Er hat sich entschlossen zum dritten Mal am Dessert Dash teilzunehmen, dieses Mal auf Anraten seines Betreuers Thomas Stadler, einem Urgestein des Hubert Schwarz Race Teams, mit der Vorgabe: 220 Kilometer mit einem Zeitfenster von 14 Stunden vom Checkpoint 2 bis nach Swakopmund. Diese Herausforderung lockte den leidenschaftlichen Biker zum dritten nacheinander folgenden Mal. «Nachdem ich vor zwei Jahren wegen enorm starkem Gegenwind und letztes Jahr wegen einer Lebensmittelvergiftung frühzeitig aufgeben musste, hoffe ich, dass ich es dieses Jahr schaffe», sagt er.
Nach einigen Trainingstagen, gefolgt von einem Ruhetag, war es dann endlich so weit. Um Mitternacht erfolgte der Start beim Checkpoint 2 mitten in der Wüste. Nicht nur die 220 Kilometer auf Sandpisten und im zehn Zentimeter tiefen Sand, sondern auch ein Höhenunterschied von 800 Meter warteten auf ihn. «Wir fuhren ohne Pause und die Verpflegung klappte rundum», schwärmt Schneider. Diese bestand vorwiegend aus Sportgetränken, Gel-Tuben und Gurkensaft «Muscle Relax» gegen den Krampf. Gemäss dem Ratschlag seiner Kollegen schützten ihn aufgeschnittene Socken als Überzüge vor dem Eindringen des Sands in die Schuhe.
Nebel und Kälte verschonten den Müllheimer Biker auf den letzten 50 Kilometern nicht vor heftigen Muskelkrämpfen. «Es war nur noch eine Frage der mentalen Einstellung, um durchzukommen», blickt er zurück. Er erreichte das Ziel in der am Atlantik gelegenen Wüstenstadt Swakopmund nach einer Fahrzeit 11:59:14 Stunden. Glücklich über das Erreichte berichtet er nicht nur begeistert vom faszinierenden Sternenhimmel über der Wüste, sondern auch von der Hilfsbereitschaft der Fahrerinnen und Fahrer gegenüber ihren Konkurrenten. Beeindruckt ist er auch einmal mehr von der bezaubernden Naturlandschaft mit dem beeindruckenden Khomas Gebirge und dem wunderschönen Sonnenaufgang, wenn man aus der Nacht herausfährt. «Eines ist für mich klar, ich möchte im Dezember dieses Jahres wieder mit dem Hubert Schwarz Race Team nach Namibia reisen, am Rennen teilnehmen und meine Zeit um eine Stunde verbessern.»
Von Werner Lenzin
Lade Fotos..