Der aktuelle Frauenfelder Stadtrat (v.l.) mit Stadtrat Fabrizio Hugentobler, Stadträtin Regine Siegenthaler, Stadtpräsident Anders Stokholm, Vizepräsidentin Barbara Dätwyler Weber und Stadträtin Andrea Hofmann Kolb. Balz Kubli
26.09.2023 14:30
Schwerpunkte für die nächsten vier Jahre festgelegt
Die fünfköpfige Stadtregierung hat ihre Legislaturziele für die nächsten vier Jahre bekanntgegeben
Erneut hat der Frauenfelder Stadtrat fünf Schwerpunkte definiert, die alle Departemente gemeinsam verfolgen. Im Zentrum der nächsten Legislatur stehen insbesondere die Finanzen der Stadtverwaltung, die Rolle der Stadt als Arbeitgeberin und Massnahmen zur Erreichung der Klimaziele.
Frauenfeld Wie bereits während der letzten Legislatur sieht der Stadtrat einen Schwerpunkt bei den Finanzen der Stadt. Alle Aufgaben der Stadtverwaltung und ihrer Betriebe sollen mit einem ausgeglichenen Finanzhaushalt bewältigt werden. Weiter will der Stadtrat intern wie extern das Kostenbewusstsein stärken. Der Stadtrat will zudem, dass unter Berücksichtigung einer langfristigen Finanzplanung die Infrastruktur der Stadt erneuert werden kann und Grossprojekte gesamtheitlich aufeinander abgestimmt werden.
Gegen Fachkräftemangel
Ein besonderes Augenmerk legt der Stadtrat bei den departementsübergreifenden Legislaturschwerpunkten auf die Rolle der Stadt als Arbeitgeberin. Der Fachkräftemangel ist auch bei der Stadtverwaltung und ihren Betrieben deutlich spürbar. Attraktive Arbeitsbedingungen und ein motivierendes Arbeitsumfeld sollen helfen, bereits angestellte Mitarbeitende zu halten und neue Fachkräfte zu gewinnen. Helfen sollen dabei klar definierte Prozesse, welche die Stadtmitarbeitenden bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützen.
Sicherheitskonzept umsetzen
Im Departement für Finanzen und Zentrales steht unter anderem erneut die Sicherheit im Zentrum. «Während der letzten Legislatur haben wir ein Sicherheitskonzept erarbeitet – jetzt geht es an die Umsetzung», erläutert Anders Stokholm der als Stadtpräsient dem Departement vorsteht. Ein weiterer Schwerpunkt im Departement sieht vor, dass sich die Stadt im Bereich der Kultur weiterentwickeln und sich als kulturelles Zentrum der Region etablieren will. Weitergeführt werden zudem die Bestrebungen im Bereich der Digitalisierung, die schon 2019 bis 2023 einen Schwerpunkt bildeten.
Innenstadt und Quartiere stärken
Die Innenstadt und die Quartiere stärken will das Departement Bau und Verkehr. «Wir wollen Raum für Neues schaffen, eine nachhaltige Mobilität erreichen und die Biodiversität gesamtstädtisch fördern», fasste die neue Vorsteherin, Stadträtin Andrea Hofmann Kolb, ihre drei Schwerpunkte zusammen. Ziel sei es, qualitativ guten und preiswerten Wohnraum zu schaffen sowie die Innenstadt und Quartiere als Begegnungsorte zu stärken. Weiter sollen Optimierungen am Verkehrsnetz getestet und die Quartiere durch attraktive Wege miteinander verbunden werden. Unter Berücksichtigung des Freiraums wird auf das Wachstum nach innen gesetzt, wobei der Siedlungsrand klar definiert ist. Freiraum, Naherholungs- und Naturschutzgebiete bleiben erhalten, werden gepflegt und weiterentwickelt.
Gesamtenergieperspektiven
Begegnungsräume zu schaffen, ist ebenfalls ein Ziel des Departements Thurplus, Freizeit und Sport. «Wir wollen Begegnungsräume wie beispielsweise Spielplätze oder Feuerstellen pflegen und weiterentwickeln», weiss Stadtrat Fabrizio Hugentobler. In eine ähnliche Richtung geht der Schwerpunkt zu den Freizeit- und Sportanlagen. Hierzu soll ein Masterplan erarbeitet werden, der aufzeigt, was in Frauenfeld wo entstehen soll. Thurplus strebt an, erstmalig Gesamtenergieper-spektiven für die Jahre 2030/40/50 digital zu simulieren und so deren Planung zu optimieren. Dazu werden Planungsszenarien und Instrumente detailliert ermittelt und weiter digitalisiert. Ein weiterer Schwerpunkt im Bereich Energieversorgung ist die Realisierung der Fernwärmegebiete Altstadt und Frauenfeld West.
Beratungsoffensive starten
Im Departement für Alter und Gesundheit soll während der Legislatur 2023 bis 2027 die Aufklärung und Beratung zu Krankenversicherung und AHV weiter intensiviert werden. «Mit einer Informations- und Beratungsoffensive wollen wir unsere Dienstleistungen in diesen Bereichen sicht-barer machen», erläutert Stadträtin Regine Siegenthaler. Sie hat das Departement im Juni übernommen und setzt die Strategie AZP 2030 um, die während der letzten Legislatur erarbeitet worden ist. Ein weiterer Schwerpunkt im Departement für Alter und Gesundheit ist, geeignete Mass-nahmen zu fördern, damit in Frauenfeld eine ausreichende hausärztliche Grundversorgung zur Verfügung steht. Zudem sollen neue Wohnformen für ältere Menschen mit Unterstützungsangeboten in alltäglichen Herausforderungen aktiv gefördert werden.
Integration und Partizipation
Die Förderung der individuellen Selbstständigkeit, gesellschaftliche Teilhabe und die Verhinderung von Armut und Ausgrenzung ist ein Schwerpunkt des Departements für Gesellschaft und Soziales. «Wir setzen vor allem bei der Integration von Familien sowie der Partizipation von Kindern und Jugendlichen an», weiss die Vizepräsidentin des Stadtrates, Barbara Dätwyler Weber, die dem Departement für Gesellschaft und Soziales vorsteht. Die Stadt will eine Strategie zur sozialen Integration von Familien erarbeiten, die Massnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität von Familien enthält. Im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit sollen Grundlagen entstehen für eine kinder- und jugendfreundliche Politik für die nächsten zehn Jahre.
IDSF