27.03.2025 12:00
Rettungsaktion für das Kultlokal Anker
Dem Anker in der Frauenfelder Vorstadt droht das Ende. Der Treffpunkt, der seit stolzen 34 Jahren von Silvio «Sivel» Reinhard geführt wird, kämpft ums Überleben. Nun haben Freundinnen und Freunde des Ankers eine Sammelaktion gestartet.
Frauenfeld Mit der Sammelaktion soll das Kultlokal Anker mit Gastgeber Silvio «Sivel» Reinhard gerettet werden. Jenes Lokal also, in dem der Hausherr am Weihnachtsabend in der Küche steht und einsamen Menschen ein festliches Essen zubereitet. Bisweilen organisiert er auch schon mal eine Übernachtungsgelegenheit, wenn jemand «gestrandet» ist und kein Dach über dem Kopf hat. Das ist aber noch nicht alles: In der Corona-Zeit hat Sivel auch regelmässig für ältere Menschen gekocht und ihnen das Essen nach Hause gebracht. Denn er hat eine ausgeprägt soziale Ader.
Treffpunkt für alle
Der Anker an der Zürcherstrasse 212 hat sich in den über drei Jahrzehnten unter Sivels Führung zu einem Lokal für alle Bevölkerungsschichten entwickelt. Dort trifft man alle. Vom Büezer über die Geschäftsfrau respektive den Geschäftsmann und Biker bis hin zum Musikfan. Kein anderes Lokal weit und breit hat einen so vielfältigen Mix an Gästen. Daran leisten die regelmässigen Konzerte einen wichtigen Beitrag – denn Musik verbindet Generationen. Deshalb ist der Anker längstens keine normale Beiz mehr, sondern ein Treffpunkt mit einer sozialen Komponente. Und das Herz des Ankers ist Gastgeber Sivel – ohne ihn wäre der Anker nicht, was er ist. Unterstrichen wird das durch die spontane Unterstützung der IG Vorstadt mit Präsident Patrick Wirth an der Spitze – denn die IGV setzt sich für die Rettung des Ankers mit dem beliebten Gastgeber ein.
Corona-Pandemie wirkt nach
Die Ursache für das drohende Aus des Ankers sind Spätfolgen der Corona-Pandemie. Die gesetzlich verordnete, monatelange Schliessung von Gastgewerbebetrieben und die damit einher gegangenen massiven Verdienstausfälle haben tiefe Spuren hinterlassen. Damit verbunden sind etliche Betriebe mittlerweile von der Bildfläche verschwunden, andere wiederum kämpfen ums Überleben. «Ich habe zu spät auf das veränderte Konsum- und Ausgehverhalten der Gäste nach der Corona-Pandemie reagiert. Mit einer rechtzeitigen Reduktion der Öffnungszeiten hätte ich viel Betriebsaufwand wie Strom, Gas und Wasser sowie Löhne einsparen können», räumt Sivel heute ein. «Dazu kam die Aufhebung der Corona-Schutzmassnahmen Ende März 2022, also zum Ende unserer Hauptsaison. Diese Einbussen konnten wir nicht mehr aufholen.» Und wenn dann auch noch die Corona-Überbrückungskredite zurückbezahlt werden müssen, leuchten die Alarmlichter rot. Schliesslich sind die Kassen vielerorts leer - das ist auch im Anker so. Aus diesem Grund appellieren die Freundinnen und Freunde des Ankers an all jene, die sich mit dem belieben Treffpunkt verbunden fühlen. ⋌⋌eingesandt
Fundraising-Aktion
Mit einem finanziellen Beitrag können Sie helfen, den Anker in Frauenfeld zu retten.
Alle, die sich mit der Kulturbeiz Anker verbunden fühlen, sind aufgerufen, sich im Rahmen der Fundraising-Aktion zu engagieren und einen finanziellen Beitrag egal welcher Grösse zu leisten. Dazu wurde ein Spendenkonto eingerichtet bei der Raiffeisenbank Frauenfeld.
CH81 8080 8006 4327 9081 1
LUCK-IN
Zürcherstrasse 195
8500 Frauenfeld