07.09.2023 09:20
Kommt der neue Sportplatz in Steckborn?
Der FC Steckborn kämpft um den neuen Sportplatz - Abstimmung am 24. September
Ein zu kleiner Fussballplatz, ein mangelndes Platzangebot für den Verein und ein nicht mehr zeitgemässes Garderobengebäude. Das ist die aktuelle Situation beim FC Steckborn. Doch daran soll sich zeitnah etwas ändern.
Steckborn Seit den 1950er Jahren spielt der FC Steckborn auf dem aktuellen Sportplatz. Dieser war früher eine Sportanlage, heute wird er als reiner Fussballplatz genutzt. Schon damals sei der Platz eigentlich zu schmal gewesen. «Wir dürfen nur durch eine Sondergenehmigung des Verbandes auf unserem Platz Meisterschaftsspiele austragen», erklärt Marco Mancuso, Präsident des FC Steckborn. Und tatsächlich fällt einem Fussballfan direkt auf, dass der Abstand zwischen Strafraumlinie und Seitenauslinie kleiner ist als normal. Ein Zustand, der vor allem für trainierte Fussballer sehr ungewohnt ist. «Aktuell trainieren wir an drei Standorten: Emmig, Feldbach und im Strandbad. Für das Vereinsleben ist so eine Aufteilung Gift», so Mancuso.
Wie schon der aktuelle Sportplatz wird auch der Neue, sollte es dazu kommen, komplett der Stadt gehören. «Wir vom FC Steckborn sind hier nicht im Boot. Wir wollen damit Stimmen verhindern, die behaupten, es würde gemeinsame Sache gemacht», betont der Präsident. Der einzige Punkt, in dem der FC Steckborn involviert war, war die Entscheidung für einen Kunst- oder Naturrasenplatz. «Da der neue Platz in eine Landwirtschaftszone liegen soll, war uns klar, dass ein Kunstrasen zu 100 Prozent abgelehnt worden wäre. Auch deshalb haben wir uns für Naturrasen entschieden.»
Neben dem neuen Sportplatz soll es auch neue Garderoben und ein Clublokal geben. Hier sind sechs Garderoben mit Geschlechtertrennung geplant, um in Zukunft auch Frauenmannschaften stellen zu können. «Bei den Plätzen soll es einen grossen Hauptplatz, sowie einen kleineren Trainingsplatz geben. Auf diesem können wir auch D-Junioren Spiele austragen», so Mancuso.
FC Steckborn hofft auf JA
«Wenn der neue Platz dann fertig sein sollte, wird komplett gezügelt», erklärte Marco Mancuso. «Wir möchten alles zentralisieren und ein richtiges Vereinsleben aufbauen.» Der FC Steckborn würde die Stadt beim Bau auch mit Manpower unterstützen. «Wenn möglich wollen wir in Form von Arbeitsstunden unseren Beitrag am neuen Gelände leisten. Vielleicht auch in Form von Sponsorengeldern zur Finanzierung.» Doch dafür müsste dem neuen Platz am 24. September zuerst zugestimmt werden. «Wir werden alles tun, um Leute zu mobilisieren. Das Thema eines neuen Sportplatzes gibt es ja nicht erst seit gestern, sondern schon seit etwa 30 bis 40 Jahren», betonte Mancuso.
Anonyme Gegner wollen Fussballplatzprojekt verhindern
Seit einigen Tagen geht in Steckborn ein anonymes Flugblatt umher, welches die Bürger zu einem Nein an der Urne auffordert. Das Projekt sei «nicht ausgereift, völlig überdimensioniert und teilweise gar protzig (so soll das noble Clubhaus alleine schon 3,3 Millionen Franken kosten)», heisst es von besorgten Steckbornerinnen und Steckbornern. Ebenso müsste «der Fussballclub weder einen Kostenanteil, noch nennenswerte Eigenleistungen an den Bau, Betrieb oder Unterhalt beitragen.» Ein so hoher Sponsoring-Beitrag aus der Stadtkasse für einen einzigen Verein sei völlig überrissen und ungerecht.
Laut FC Steckborn-Präsident Mancuso entsprechen einige dieser Aussagen einfach nicht der Wahrheit. «Wer an der Infoveranstaltung zu diesem Projekt war, weiss, dass diese Aussagen nicht stimmen.» In der Botschaft zur Urnenabstimmung wird das Garderobengebäude mit drei Millionen Franken budgetiert. Dies beinhaltet aber noch das neue Clublokal sowie unterirdische Schutzräume mit Platz für 380 Personen. Diese seien notwendig, da in der Stadt Steckborn eine Unterdeckung herrsche. Das heisst, dass nicht jeder Einwohner mit einem Schutzplatz abgedeckt werden könne. Der Vorschlag der Gegner, den aktuellen Platz nach den Vorschriften zu vergrössern, sei laut Mancuso nicht möglich. «Aktuell ist das Sicherheitsrisiko einfach zu gross, da es neben dem Platz zu wenig Abstand zur Strasse gibt. Gerade bei Spielen mit vielen Zuschauern kann es durchaus gefährlich werden.»
Von Nico Wrzeszcz
FC Steckborn fest verankert
Der Fussballverein ist in der Stadt Steckborn schon immer integriert gewesen. Den Verein gibt es seit 1943; er zählt rund 300 Mitglieder. «Rund 150 Kinder und Jugendliche spielen bei uns im Verein. Wir wollen den Kinder etwas bieten.» Die nächsten Vereine in der Umgebung seien weiter weg und für die Kinder fast nicht möglich allein zu erreichen. «Das ist auch eine grosse Erleichterung für die Eltern.»