Stadtpräsident Anders Stokholm blickt auf das vergangene Jahr zurück und schaut voraus auf seine neue Arbeit. Archivbild
09.01.2025 06:00
«Das Budget 2024 war sehr anstrengend und mühsam»
Stadtpräsident Anders Stokholm blickt auf das vergangene Jahr zurück
Anders Stokholm geht in seine letzten Monate als Frauenfelder Stadtpräsident. Im Interview blickt er auf das vergangene Jahr zurück und schaut bereits voraus auf seine neue Tätigkeit als Pfarrer.
Herr Stokholm, blicken Sieerfolgreich auf das vergangene Jahr 2024 zurück?
Ja, 2024 war ein erfolgreiches Jahr für Frauenfeld. Wir haben an der Urne wichtige Entscheide für die Zukunft der Stadt Frauenfeld gefällt und nach der Gutheissung des Budgets konnten auch viele Vorhaben endlich wieder aufgenommen und weiter bearbeitet werden.
Wie sehr hat Sie die Debatte um das Budget 2024 der Stadt Frauenfeld mitgenommen?
Die Debatte war sehr anstrengend. Aber das eigentlich Mühsame war, dass bis zur Budgetgenehmigung immer wieder abgewogen werden musste, welche Ausgaben gebunden und welche nicht waren. Dies führte zu unsinnigen Emotionen über Nüssli, Chips und andere Nichtigkeiten.
Wie zufrieden sind Sie mit dem Fortschritt der Stadtkaserne?
Nachdem wir zunächst von der rigorosen Haltung der Gebäudeversicherung bezüglich Brandschutz überrascht wurden, hat die Arbeit Fahrt aufgenommen. Gesamtprojektentwickler Marco Wehrli und sein Team leisten einen grossen Einsatz, ich freue mich auf die ersten Pioniere.
Welche Abstimmung war für Sie in diesem Jahr die Wichtigste?
Es gab drei wichtige Frauenfelder Abstimmungen: zum Budget, zur Auslagerung und Erneuerung der Informations- und Kommunikationstechnologie sowie zur Verwendung der Neubewertungsreserven. Alle wurden angenommen. Damit haben wir den Boden für eine gute Weiterentwicklung der Stadt Frauenfeld gelegt.
Welches Highlight in der Stadt Frauenfeld war für Sie das speziellste?
Da gibt es nicht nur eines, sondern viele, zum Beispiel die Faustball-EM, die Bildhauerwoche, das Jubiläum der Jugendfeuerwehr.
Was möchten Sie jetzt schon Ihrem Nachfolger oder Ihrer Nachfolgerin mit auf den Weg geben?
Offen auf die Menschen und Aufgaben zuzugehen, sich selber ein Bild von den Aufgaben und Herausforderungen zu machen und Entscheide sorgfältig und unter Einbezug aller Involvierten vorzubereiten.
Wie gehen Sie die letzten Monate als Stadtpräsident an? Gibt es Projekte, die Sie unbedingt noch realisieren wollen?
Es geht noch beinahe fünf Monate, bis ich mit diesem Mandat abschliesse. In dieser Zeit möchte ich so weiterarbeiten wie bisher. Es muss weder etwas beschleunigt noch hinausgezögert werden, denn letztlich ist es ja nur eine Person, die geht.
Werden Sie die Tätigkeit als Stadtpräsident vermissen? Wie gehen Sie Ihre neue/alte Arbeit als Pfarrer an?
Ich werde Ende Mai 2025 insgesamt 18 Jahre in der kommunalen Exekutive tätig gewesen sein. Eine schöne und erfüllende Aufgabe, aber auch eine, die viel von einem selber und vom persönlichen Umfeld abverlangt. Ich werde daher weniger die Aufgabe und vielmehr die Menschen, mit denen ich eng und gut zusammengearbeitet habe, vermissen. Dank neuer Aufgaben – Teilzeit-Pfarramt und Selbständigkeit – wird es mir nicht langweilig werden. Diese gehe ich ebenso an wie bisher: offen, tatkräftig, persönlich.
Wie haben Sie die Weihnachts-tage verbracht?
Ganz geruhsam, im Kreise der Familien Stokholm und Kirchrath.
Interview: Nico Wrzeszcz